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Monte Moro-Pass (Bergtour)
Tourenleiter: Heinz Gäggeler
Datum: 22.08.2024
Teilnehmer: 12

Bevor ich die Wanderung beschreibe, möchte ich Monika und Felix für die gestrige Bewirtung in ihrem tollen umgebauten historischen Wallisser Holzhaus in bester Lage in Saas Fee mit Aussicht auf die „Granden“ der Umgebung im Namen aller TeilnehmerInnen danken. Ihre Adresse könnte nicht edler sein: Carl Zuckmeyerweg – er ist Ehrenbürger von Saas Fee! Der Wetterbericht für den Tag ist nicht ganz so gut wie gestern, es sollte jedoch kein Problem sein, die Bergtour in Angriff zu nehmen. Wir nehmen den erste Bus via Saas Grund nach Mattmark und um halb neun Uhr starten wir der rechten Seite des Stausees entlang. Es geht ein recht kräftiger Wind, offenbar verursacht von einer Föhnwolkenwalze über der südlichen Bergkette. Zum Glück wird es später recht windstill. Das Seeende erreichen wir in etwa einer Stunde dann teilen wir uns auf in zwei Gruppen, die erste Turbogruppe, geleitet von Heinz Schär will zügig hochwandern und dann zu Fuss die etwa 1600 Höhenmeter nach Macugnage hinuntersteigen. Die zweite Gruppe plant hochzusteigen und dann mit der Seilbahn die ersten 1100 Höhenmeter zur Alp Bill hinunter zu fahren, um von dort die letzten 400 Höhenmeter zu Fuss ins Tal zu gelangen. Gesagt getan und Heinz (1) startet zügig zu fünft Richtung Pass, den sie fast eine Stunde früher als wir (Gruppe Heinz (2)) zu siebt erreichen werden. Der zweite Teil des Aufstiegs ist recht eindrücklich! Unglaublich, wie die Walser einen Weg in eine steile Bergflanke gelegt haben. Sie haben übrigens den oberen Teil des jetzt italienischen Vallee Anzasca bereits im 12. Jahrhundert besiedelt! Wir, die zweite Gruppe erreichen eine zuoberst auf einem Felskamm auf nahezu 2900 m thronende Madonna kurz nach Mittag. Leider ist es etwas neblig und vor allem können wir die eindrückliche Monte Rosa Ostwand nicht bewundern ! Sie ist die grösste Wand der Alpen und geht von der Dufourspitze (4618 m) über eine kurze Horizontaldistanz von wenigen Kilometer hinunter nach Macugnaga auf 1300 m gelegen: rechne! Angesichts er nebligen Wetterlage, entschliessen wir uns, nach einem Abstieg über künstlich angebrachte Treppentritte zur etwa 100 m tiefer gelegenen Bergstation der Seilbahn unverzüglich hinunterzufahren auf die Alp Bill (1700 m). Dort ist es sonnig und wir können endlich in einer Bergwiese den wohlverdienten Mittagslunch einnehmen. In Gedanken sind wir bei der Turbogruppe, die nun den unendlich langen Abstieg hinter sich bringen muss. Etwa um zwei Uhr brechen wir auf und nehmen den alten Säumerweg ins Tal unter die Füsse. Er ist eindrücklich in einer steilen felsigen Flanke angelegt und nach etwa 250 Höhenmeter erwartet uns sogar ein Bergrestaurant, das wir natürlich nicht ignorieren können. Im Gegensatz zur Turbogruppe, die offenbar, während wir auf der Terrasse bei einem kühlen Getränk die tolle Aussicht geniessen, an uns vorbeiwandert, ohne uns zu beachten! Kurz und gut: etwas später treffen wir uns alle unten im Tal, nachdem einige noch den Friedhof bei der Chiesa Veccia besucht haben. Es fällt auf, dass man sich dort im Wallis wähnt: Holzkreuze, viele Wallisser Namen (Taugwalder, Zurbriggen etc.). Zudem erinnert eine schön gestaltete Anordung von Metallplättchen auf einem Granitblock mit Namen und Daten an abgestürzte Bergsteiger (viele Bergführer!). Die meisten Bergopfer sind vom berühmten Marinelli Couloir in der Monte Rosa Ostwand. Im Dorfteil Staffa, von wo dann das Postauto nach Domodossola fährt, ist heute sogar Märit. Einige besuchen diesen, andere lieber ein nahegelegenes Restaurant. Um 16:30 fährt dann der Bus und ich bin etwas aufgeregt, weil ich nicht weiss, ob die gemachte Gruppenreservierung überhaupt zur Kenntnis genommen wurde! Immerhin ist es die letzte ö.V. Verbindung ins Tal! Aber alles klappt bestens und so erreichen wir um 17:45 nach einer langen Busfahrt (die übrigens nur 6 Euro kostet!) Domodossola. Wir haben nun eine nahezu einstündige Pause, die genutzt wird, um in einem nahegelegenen Restaurant eine Pizza zu essen. Da die Zeit nicht reicht, diese komplett zu verspeisen, werden die Reste in die bekannten Pizzakartons verstaut und am Bahnhof Domodossola gibt es dann das historisch wohl einmalige Bild das SAC Grenchen, bei dem nahezu alle mit einer Pizzaschachtel unter dem Arm erscheinen! Wegen Geleisarbeiten ist die Bahnstrecke nach Iselle unterbrochen, so dass wir zuerst mit einem Bus dorthin gekarrt werden und dort dann einen Zug Richtung Brig besteigen. In Italien hatte alles geklappt was Seilbahntransport und Busfahrt betrifft – nicht aber in der Schweiz! In Brig angekommen werden wir orientiert, dass unser Zug wegen technischen Problemen nicht fährt! Immerhin kommt 30 min später schon der nächste. In Visp erwarten uns übrigens zwei Teilnehmerinnen, die leider wegen körperlichen Beschwerden die Bergtour nicht mitmachen konnten. Die drei Teilnehmerinnen (eine war bereits mit dem Zug Richtung Mittelland verschwunden) hatten übrigens einen tollen Tag in Saas Fee verbracht: Dorfrundgang, dann Aufstieg durch einen herrlichen Lärchenwald zum Café Alpenblick, wo ein Mittagslunch eingenommen wurde. Nach dem Abstieg wollten sie noch eine Gratisfahrt nach Hannig geniessen, von der man ja in Saas Fee bereits nach einer Übernachtung in einem Hotel profitieren kann. Kurz und gut, ein langer, ereignisreicher Tag ging schlussendlich um 22:29 in Grenchen Nord zu Ende!

Heinz Gäggeler

Fotos


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