Tourenberichte

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Dent d Hérens (Hochtour)
Tourenleiter: Fabian Leimer
Datum: 23./24.07.2022
Teilnehmer: 4

Die Tourenvorbereitung bereitet mir etwas Kopfzerbrechen. Zuerst nur vier Anmeldungen, danach plötzlich noch zwei Nachmeldungen, schliesslich wieder zwei coronabedingte Absagen, so dass wir wieder nur zu viert sind. Der Hüttenwart im Rifugio Aosta scheint unsere Gruppe am Telefon inzwischen gut zu kennen. Wahrscheinlich ärgern wir ihn mit den ständigen Reservationänderungen so sehr, dass wir die schlechtesten Betten im Rifugio Aosta erhalten. Sowieso gilt in der Hütte anscheinend, dass es immer Platz hat. Einige übernachten mit dem Zelt auf dem Helikopterlandeplatz, der Hüttenwart überlässt sein Zimmer anderen Gästen und schläft auf dem Boden im Essraum und wir dürfen im ca. 1 m hohen Estrich zwischen Pasta und Tomatenkonserven schlafen. Da der Estrich keine Fenster aufweist, wird es schnell äusserst warm und stickig. Nachdem ich verzweifelt versucht habe ein paar Sauerstoffmoleküle zu schnappen, nehme ich das Kissen und die Wolldecke mit und schlafe unter dem Sternenhimmel auf einer Bank vor der Hütte. Am Sonntag starten wir um 03:00 Uhr. Nach einem kurzen Abstieg geht es im Dunkeln entlang der Moräne zum Gletscher. Die erste Steilstufe auf dem Gletscher ist stellt im Moment die Schlüsselstelle dar. Man hat die Wahl zwischen einer Direktvariante, welche ca. 40° Eis aufweist und stark dem Steinschlag ausgesetzt ist oder dem Spaltenlabyrinth daneben. Nina und ich konnten die Steilstufe am Vortag rekognoszieren und bevorzugen das Spaltenlabyrinth. Im Dunkeln finden wir den Weg durch die Spalten überraschend gut, teilweise wurden von anderen Tourengängern sogar kleine Steinmännchen in den Spalten aufgebaut. Dies vereinfacht die Orientierung. Danach kommen wir zügig voran und erreichen bald die Rinne, welche zum Tiefmattengrat führt. Die Rinne ist sehr sandig und brüchig. Zum Glück sind wir die ersten Tourengänger die hier ankommen. Der Grat ist dann eine grosse Freude. Über schönen und kompakten Felsen, Schnee und Eis erreichen wir den Gipfel der Dent d’Hérens. Für Pedro ist es der letze Schweizer Viertausender! Herzliche Gratulation! Der Abstieg geht problemlos voran. Wir wählen wiederum das Spaltenlabyrinth und finden auch dieses Mal den Weg gut. Zurück beim Hüttenweg haben wir ein kleines Materialdepot gelassen. Hier lagert auch eine kleine Flasche Wein, um auf den Erfolg von Pedro anzustossen. Der Weg zurück zum Auto ist dann trotz der schönen Landschaft eher eine Pflichtaufgabe. Aufgrund der grossen Hitze kommen wir stark ins Schwitzen. Zum Glück haben wir auf halben Weg noch unsere Velos deponiert, so dass wir den zweiten Teil schneller zurücklegen können.

Fabian Leimer

Fotos


Der SAC Grenchen bedankt sich bei allen Inserenten:

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